Vorteile einer Ausbildung
Zehn gute Gründe, eine Berufsausbildung zu machen
1. Ihr verdient Geld
Zugegeben, reich ist wohl noch niemand durch seine Ausbildungsvergütung geworden. Trotzdem ist es ein tolles Gefühl, am Ende des Monats euer selbstverdientes Geld auf dem Konto zu haben. Da es inzwischen auch für Azubis einen Mindestlohn gibt, sind euch (Stand 2022) mindestens 585 Euro monatlich schon im ersten Ausbildungsjahr sicher. Und die Ausbildungsvergütung steigt mit jedem Lehrjahr. Da ihr wahrscheinlich auch noch Kindergeld bekommt, könnt ihr mit dem Geld eventuell sogar schon von zuhause ausziehen. Und wenn ihr bei euren Eltern wohnen bleibt, könnt ihr mit der Ausbildungsvergütung eine nette Summe für die Zukunft ansparen oder euch den ein oder anderen Wunsch erfüllen.
2. Ihr bekommt Praxiserfahrung
Nach vielen Jahren theoretischen Lernens wünschen sich viele Schulabgänger, endlich etwas Praktisches machen zu können. Zwar verlaufen die meisten Berufsausbildungen dual und ihr müsst die Berufsschule besuchen. Der Anteil praktischer Tätigkeiten im Ausbildungsbetrieb ist aber trotzdem beachtlich und durch den Wechsel von Betrieb und Schule wird euch garantiert nicht langweilig. Gerade in handwerklichen Berufen werdet ihr viel lernen, das euch auch im Alltag behilflich sein kann. Aber auch Computerkenntnisse und soziale Kompetenzen wie Teamarbeit lernt ihr in einer Berufsausbildung fürs Leben. Praktische Berufserfahrung verschafft euch außerdem Pluspunkte bei zukünftigen Arbeitgebern.
3. Ihr braucht kein Abitur
Eine Berufsausbildung könnt ihr auch mit einem niedrigeren Schulabschluss absolvieren, während ihr für ein Studium die Fachhochschulreife oder ein Abitur benötigt. Im Gegensatz zum Studium müsst ihr für eine Ausbildung aber nicht noch jahrelang die Schulbank drücken, wenn ihr zum Beispiel von einer Haupt- oder Realschule kommt. Zwar haben auch viele Ausbildungsbetriebe inzwischen Mindeststandards, was den Schulabschluss ihrer Bewerber angeht. Das kommt aber stark auf die Branche an. Insgesamt betrachtet hat man mit jedem und manchmal sogar ohne Schulabschluss die Chance auf einen Ausbildungsplatz.
4. Ihr habt eine riesige Auswahl
In Deutschland gibt es hunderte anerkannte Ausbildungsberufe – egal, ob Handwerk, Bürojob, Naturwissenschaften oder Industrie, aus nahezu allen Branchen ist etwas dabei. Außerdem sind Azubis heute gefragter denn je, denn die meisten Schulabgänger fangen direkt ein Studium an. Das heißt für euch: Es gibt viele freie Stellen. Bei dieser riesigen Auswahl wird garantiert jeder fündig!
5. Gute Zukunftsaussichten
Eine abgeschlossene Berufsausbildung ist eine gute Basis für euer weiteres Berufsleben – und das liegt nicht nur am Fachkräftemangel. Nach der Ausbildung könnt ihr immer noch studieren und habt dafür dann sogar ein finanzielles Polster. Auch fallen in vielen Studiengängen erforderliche Vorpraktika weg, wenn bereits eine Ausbildung in der jeweiligen Branche absolviert wurde. Und um während des Studiums Geld zu verdienen, könnt ihr vielleicht sogar in eurem erlernten Beruf arbeiten, anstatt einen Hiwi-Job anzunehmen. Ihr seht also, dass eure berufliche Laufbahn mit einer Ausbildung keinesfalls zu Ende ist. Vielmehr ist die Ausbildung ein praktischer Zwischenschritt zum Studium.
6. Geregelter Alltag
Ein Studium erfordert viel Eigeninitiative. Wer sich nicht selbst aufraffen und zum Lernen motivieren kann, geht hier schnell unter und durch die freie Zeiteinteilung ist es verlockend, die anstehenden Aufgaben immer weiter vor sich her zu schieben. Eine Berufsausbildung hingegen bietet euch einen festen, geregelten Alltag. Ihr habt feste Schul- und Arbeitszeiten, an die ihr euch halten müsst, auch, wenn ihr mal nicht so viel Lust habt.
7. Freizeit
Natürlich gibt es auch während eurer Ausbildung stressige Zeiten, zum Beispiel wenn Prüfungen anstehen oder ihr Klassenarbeiten in der Berufsschule schreibt, wofür man meist nach Feierabend lernen muss. Davon abgesehen könnt ihr aber euren Feierabend genießen, wenn ihr aus dem Betrieb nach Hause kommt, ohne euch Gedanken über Hausarbeiten oder Präsentationen machen zu müssen. Außerdem bekommt ihr bezahlten Urlaub, in dem ihr auch wirklich entspannen könnt. Stressige Semesterferien, in denen am Ende keine Freizeit mehr übrigbleibt? Fehlanzeige!
8. Unabhängigkeit und Selbstständigkeit
Eine Berufsausbildung wird euch helfen, euch persönlich weiterzuentwickeln. Ihr habt einen Vollzeitjob, verdient Geld und müsst Verantwortung übernehmen, der Umgang mit Kollegen und Vorgesetzten fördert eure persönliche Reife. Damit macht ihr wichtige Erfahrungen, die ihr auch im späteren Leben braucht. Je nachdem, wie viel ihr verdient, könnt ihr vielleicht sogar aus eurem Elternhaus ausziehen und auf ganz eigenen Beinen stehen. Somit hilft euch eine Ausbildung, unabhängig und selbstständig zu werden.
9. Übernahme
Die schlechte Nachricht zuerst: Euer Ausbildungsbetrieb ist gesetzlich nicht verpflichtet, euch nach bestandener Abschlussprüfung in ein festes Arbeitsverhältnis zu übernehmen. Hiervon gibt es aber zwei Ausnahmen: Mitglieder der Jugend- und Auszubildendenvertretung (auch JAV genannt) haben laut Betriebsverfassungsgesetz einen Anspruch auf Übernahme. Manchmal ist eine Übernahme nach der Ausbildung auch im Tarifvertrag festgelegt. Auch dann muss euer Betrieb euch weiterbeschäftigen. Außerdem sind viele Betriebe durch den vorherrschenden Fachkräftemangel auch selbst daran interessiert, ihre Azubis zu übernehmen. Wenn eure Leistungen im Betrieb und der Berufsschule gut waren, stehen eure Chancen also nicht schlecht. Am besten informiert ihr euch schon im Bewerbungsprozess darüber, ob euer potenzieller Ausbildungsbetrieb grundsätzlich Azubis übernimmt. Im besten Fall bietet eine Ausbildung euch einen sicheren Arbeitsplatz und erleichtert euch somit den Start ins Arbeitsleben.
10. Ihr lernt eure Interessen und Fähigkeiten neu kennen
Während eurer Ausbildung werdet ihr wahrscheinlich euer Ausbildungsunternehmen von allen Seiten kennenlernen. Ihr arbeitet in verschiedenen Abteilungen mit und habt so die Chance, zu entdecken, was euch interessiert, Spaß macht und wofür ihr Talent habt. Das ist nicht nur hilfreich für euch, wenn ihr in eurem Ausbildungsbetrieb übernommen werdet und so eine Abteilung findet, in die ihr hineinpasst. Auch, wenn ihr nach der Ausbildung lieber einen anderen Weg gehen wollt, hilft euch diese Erfahrung dabei, eure Stärken, Schwächen und Interessen im weiteren Berufsleben besser einzuordnen und einen Beruf zu finden, der euch wirklich liegt.