Was ist eine Initiativbewerbung?

Nicht alle Angebote und Möglichkeiten für Azubis und Praktikanten sind öffentlich ausgeschrieben

Auf der Suche nach der passenden Ausbildungsstelle sollte man sich nicht nur auf ausgeschriebene Angebote konzentrieren. Vor allem, wenn es die ein oder andere Firma gibt, die einen als potenzieller Arbeitgeber wirklich interessiert und zu den eigenen beruflichen Vorstellungen passen würde. In diesem Fall empfiehlt sich eine sogenannte Initiativbewerbung.

Was das ist? Eine Bewerbung, ohne dass offiziell eine Stelle für einen Auszubildenden ausgeschrieben ist. Solche sind sowohl mit einem gewissen Aufwand als auch mit dem Risiko verbunden, dass vielleicht gar nichts daraus wird. Aber dennoch sollte man diese Möglichkeit nicht außer Acht lassen. Denn wer nichts wagt, gewinnt auch nichts.

Sind potenzielle Stellen für Praktika und Ausbildungen immer ausgeschrieben?

Nein. Nicht immer werden freie Stellen in Portalen, sozialen Netzwerken oder auf den Homepages kommuniziert. Das kann verschiedene Gründe haben: Manchmal wissen Unternehmen noch nicht, ob sie aktuell die Kapazitäten bzw. den Bedarf an Auszubildenden oder Praktikanten haben. Hinzu kommt, dass etliche Jobchancen auch über berufliche Kontakte, externe Berater, Personaldienstleiter oder Headhunter zustande kommen. Warum also nicht etwas wagen und selbst die Initiative ergreifen?

Auch wenn auf den Homepages nichts zu finden ist, heißt es nicht, dass beim gewünschten Betrieb nicht doch die Chance auf ein Praktikum oder Traum-Ausbildung besteht.
Auch wenn auf den Homepages nichts zu finden ist, heißt es nicht, dass beim gewünschten Betrieb nicht doch die Chance auf ein Praktikum oder die Traum-Ausbildung besteht.

Welche Vorteile haben Initiativbewerbungen?

Eine Initiativbewerbung sollte durchdacht sein und erfordert Mut. Der Vorteil ist das Fehlen möglicher Konkurrenten und die dadurch entstandene Aufmerksamkeit. Zum Vergleich: Wenn sich für eine öffentlich ausgeschriebene hundert Leute bewerben, ist die Chance gering, vom entsprechenden Personaler zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Hinzu kommt, dass bei einer hohen Anzahl an Bewerbern mitunter nicht alle Bewerbungen gleichermaßen gründlich betrachtet werden, so dass man trotz guter Qualifikationen nicht wirklich auffällt.

Bei einer Initiativbewerbung hingegen treffen die Unterlagen unerwartet ein und sorgen als Überraschung für Neugier und Aufmerksamkeit: „Wer ist das und warum möchte die Person sich hier bewerben?“

Des Weiteren zeugt eine Initiativbewerbung von Mut, Selbstbewusstsein, Engagement und echtem Interesse. Wer sich bei einem Unternehmen bewirbt, obwohl dieses keine Stelle ausgeschrieben hat, der will dem Anschein nach wirklich dorthin und schickt seine Unterlagen nicht nur, weil er unbedingt eine Ausbildung oder einen Job braucht.

Ein weiterer Vorteil: Während man bei einer Stellenanzeige die meisten der erforderten Kriterien erfüllen sollte, steht man bei einer Initiativbewerbung diesbezüglich nicht unter Druck und kann sich darauf konzentrieren, die eigenen Stärken, Kenntnisse und Erfahrungen in den Vordergrund zu rücken.  Wer dabei aufzeigen kann, wie er dem Unternehmen als neuer Arbeitnehmer von Nutzen wäre, wird mit etwas Glück zu einem Gesprächstermin eingeladen. Selbst wenn dabei klar wird, dass gerade keine passende Stelle vorhanden ist, behalten Firmen interessante Bewerber gerne im Hinterkopf und melden sich manchmal unverhofft, sobald sich eine neue Chance ergibt.

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