Der erste Arbeitstag

Was sollte ich als Azubi am ersten Arbeitstag beachten?

Es ist geschafft: Die gewünschte Ausbildungsstelle ist in trockenen Tüchern, der entsprechende Vertrag ist unterschrieben und man fiebert dem ersten Arbeitstag als Auszubildender im Unternehmen entgegen. Damit der Start in die berufliche Zukunft beim Betrieb auch reibungslos gelingt und man von Anfang an einen guten Eindruck bei den Ausbildern und neuen Kollegen hinterlässt, sollte man jedoch ein paar wichtige Punkte beachten.

Ob Auto, Fahrrad, Bus oder Bahn: Am ersten Arbeitstag auf keinen Fall zu spät kommen!

Eine kleine Anekdote aus dem Leben des Autors: Vor Jahren war ich früh morgens mit der Bahn von Karlsruhe aus nach Mannheim unterwegs, der Zug war vollgestopft und die Passagiere sichtlich mit dem Kopf schon bei der Arbeit. Kurz vor der Einfahrt in den Mannheimer Hauptbahnhof fragte ein junger Mann, ob dies schon der Bahnhof von Offenburg sei. Als er die Auskunft erhielt, dass er gleich in Mannheim sei, wurde er kreidebleich und fing an zu jammern und zu fluchen.

Was war passiert? Er war am Bahnhof in Karlsruhe in den falschen Zug eingestiegen und damit genau in die entgegengesetzte Richtung gefahren. Sein Ziel war Offenburg gewesen, wo er zu seinem ersten Arbeitstag hätte antreten sollen. So eine unangenehme Situation möchte niemand an seinem ersten Arbeitstag erleben.

Es muss nicht so extrem sein, aber es ist peinlich und macht einen schlechten Eindruck, wenn man an seinem ersten Arbeitstag zu spät zu kommt. Deshalb empfiehlt es sich, die Strecke zur Arbeit bereits im Voraus zu kennen und zu testen, ganz egal ob man mit Auto, Fahrrad oder dem öffentlichen Nahverkehr dorthin unterwegs ist. So weiß man zumindest schon einmal, wie man gut ankommt.

Grundsätzlich empfiehlt es sich, am ersten Tag mit einem ausreichendem Zeitfenster aufzubrechen, damit weder Stau noch eine ausgefallene oder verpasste Bahn zum Problem werden. Gründe, weshalb man zu spät kommt, mag es viele geben. Aber der schlechte Eindruck, wenn es gleich am ersten Arbeitstag geschieht, kann bleibend sein. Hinzu kommt das höhere Unfallrisiko, das entsteht, wenn man gestresst und unter Zeitdruck unterwegs ist. Also lieber deutlich früher losfahren und vor Ort etwas Zeit totschlagen, als den ersten Arbeitstag auf der Intensivstation des nächsten Krankenhauses zu verbringen.

Wer mit sich mit ausreichend Zeit auf den Weg macht und die Strecke auch schon kennt, kommt am ersten Arbeitstag entspannter an.
Wer mit sich mit ausreichend Zeit auf den Weg macht und die Strecke auch schon kennt, kommt am ersten Arbeitstag entspannter an.

Wie begrüße ich die neuen Kollegen?

Es klingt vielleicht altmodisch, aber gute Manieren sind wichtig. Gerade im Arbeitsleben. Wer seine neuen Vorgesetzten und Kollegen kennenlernt, sollte höflich grüßen, freundlich lächeln und die Hand geben. Auf letzteres kann in Zeiten von Corona natürlich verzichtet werden.

Ein „Guten Morgen“ zum Einstieg und „Schönen Feierabend“ wünschen gehört ebenfalls zum guten Umgangston. Und dass die Worte „Bitte“ und „Danke“ selbstverständlich sind, sollte man eigentlich keinem Schulabgänger und Berufseinsteiger erklären müssen.

Wer sich nicht gleich alle Namen merken kann, sollte unbesorgt sein. Es geht den meisten Menschen so, dass sie Gesichter deutlich schneller im Gedächtnis behalten. Im Zweifelsfall noch einmal höflich nachfragen.

In Zeiten von Corona sollte man darauf verzichten, aber ansonsten gehört ein freundlicher Händedruck zur Begrüßung neuer Kollegen dazu.
In Zeiten von Corona sollte man darauf verzichten, aber ansonsten gehört ein freundlicher Händedruck zur Begrüßung neuer Kollegen dazu.

Wie merkt man sich neue Informationen am besten?

Als Neuling im Betrieb wird man häufig schon am ersten Tag mit neuen Informationen nahezu überhäuft: Arbeitsabläufe, Abteilungen, interne Regeln, wichtige Ansprechpartner, Zimmernummern, Arbeitsgeräte, Zugangsdaten und vieles mehr. Da kann man leicht den Überblick verlieren.

Hier sind ein kleines Notizbuch oder ein Block Gold wert. Wer sich von Anfang an wichtige Dinge notiert, speichert sie zum einen nachweislich besser im Gedächtnis ab, zum anderen besteht so stets die Möglichkeit, noch einmal nachzuschauen. Diese Methode funktioniert auch besser, als sich Neuigkeiten auf dem Smartphone einzutippen. Denn erstens ist eine Notiz mit dem Kugelschreiber schneller aufgeschrieben als eingetippt und zweitens wird man nicht verdächtigt, doch etwas Anderes am Gerät zu treiben.

Wichtig: Interne Regeln unbedingt beachten

Wichtig: Die Regeln innerhalb eines Unternehmens sind zu befolgen. Das gilt neben den im Arbeitsvertrag festgelegten Bestimmungen auch für Anweisungen im alltäglichen Arbeitsablauf, Sicherheitsvorkehrungen oder auch den Datenschutz. In vielen Betrieben herrscht zudem eine Trennung zwischen Privatem und Geschäftlichem, was sich natürlich auch auf das Telefonieren, den Umgang mit dem Smartphone sowie das Surfen im Internet bezieht. Auch der Arbeitsplatz der anderen Kollegen ist zu respektieren. Wer sich ohne zu fragen am fremden Schreibtisch oder Arbeitsplatz bedient, bewegt sich auf dünnem Eis.

Reizthema Smartphone: Nicht in jedem Betrieb ist es gern gesehen, wenn die Auszubildenden das private Gerät während der Arbeitszeit verwenden.
Reizthema Smartphone: Nicht in jedem Betrieb ist es gern gesehen, wenn die Auszubildenden das private Gerät während der Arbeitszeit verwenden.

Worauf sollte man beim Erscheinungsbild achten?

Die Sorgfalt, die man für Erscheinungsbild beim Bewerbungsgespräch aufgewendet hat, sollte man sich auch für den Arbeitsalltag angewöhnen. Denn ganz egal, ob im Betrieb ein bestimmter Dresscode vorherrscht, es eine Uniform gibt oder der Kleidungsstil eher locker ist – Kleidung in ordentlichem und sauberen Zustand ist ein Muss. Das gleiche gilt grundsätzlich für Hygiene. Schmalzige Haare, starker Schweißgeruch und dreckige Fingernägel mag keiner.

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