Wie führt man in der Ausbildung ein Berichtsheft?

In zahlreichen Ausbildungsberufen gehört das so genannte Berichtsheft zu den Pflichtaufgaben, mit denen sich die Auszubildenden auseinanderzusetzen haben. Das klingt erst einmal nach Arbeit und Hausaufgaben wie zu Schulzeiten und löst bei dem einen oder anderen schon als Wort ein mulmiges Gefühl aus. Tatsächlich jedoch ist das Berichtsheft neben seiner Funktion als Ausbildungsnachweis auch eine Hilfe und Stütze für den Auszubildenden und soll ihm das Erlernen seines Berufs erleichtern.

Was genau ist das Berichtsheft?

Das sogenannte Berichtsheft ist an erster Stelle einfach ein schriftlicher Ausbildungsnachweis, sprich ein Beleg dafür, was der Azubi gelernt hat und welche Fähigkeiten er beherrscht. Es dient der Dokumentation der Ausbildungsschritte und Kenntnisse und ist sogar eine Zulassungsvoraussetzung für die Abschlussprüfung. Letzteres ist entscheidend. Denn wer sein Berichtsheft schlecht oder sogar gar nicht führt, kann am Ende zur Prüfung nicht zugelassen werden. Je nachdem wie das Berichtsheft geführt ist, kann es sogar die Endnote mit beeinflussen.

Wie ein solches Berichtsheft konkret auszusehen hat, hängt vom jeweiligen Betrieb und dem entsprechenden Ausbildungsberuf ab. Aber als Faustregel könnte man festhalten, dass die Einträge entweder täglich oder wöchentlich zu führen sind. Von der Menge her ist es in der Regel eine DINA4-Seite pro Woche. Auf der Seite sind auch stets der Name des Auszubildenden, der dokumentierte Zeitraum sowie das Datum des Eintrags und das Ausbildungsjahr anzugeben. Je nach Betrieb kann das Berichtsheft auch als digitale Datei geführt werden und nicht zwangsläufig als klassisches Heft.

Was trägt man im Berichtsheft ein?

Der Inhalt des Berichtsheftes wird meist in Stichworten und kurzen Sätzen verfasst. Zu den Informationen, die dort eingetragen werden, gehören das erlernte Wissen, ausgeübte Tätigkeiten, Unterweisungen, die Inhalte des betrieblichen Unterrichts sowie Informationen aus Schulungen und Weiterbildungen. Neben den Tätigkeiten im Betrieb gehören dort auch Notizen zum Unterricht an der Berufs- oder Fachschule dazu.

Auch die Daten zu Krankheitstagen oder Urlaub während der Ausbildung werden dort erfasst. Im Prinzip lässt sich das Berichtsheft inhaltlich als eine Art Tagebuch für Azubis beschreiben, in dem der Berufsalltag und die Lernfortschritte protokolliert werden. Geschrieben wird in der Vergangenheitsform. Auch die Dauer von Tätigkeiten oder Schulungen sollten hier eingetragen werden.

Welche Vorteile bringt das Berichtsheft dem Auszubildenden?

Neben dem Nachweis aller erlernten Fähigkeiten und der damit verbundenen Berechtigung für die Abschlussprüfung besteht der Vorteil des Berichtsheftes für den Azubi darin, dass es als Nachschlagewerk für wichtige Informationen oder Notizen während der Ausbildung zur Verfügung steht. Hinzu kommt, dass man nachweislich Informationen, die man eigenhändig notiert, besser im Gedächtnis abspeichert. Schon allein aus diesem Grund lohnt sich ein sauber geführtes Berichtsheft.

Fotonachweis: fizkes / Adobe Stock